In Kriegszeiten

 

Herr, ohne Liebe kommen wir nicht in die Welt und ohne Liebe nicht durchs Leben.

Du weist uns in Jesus Christus den Weg hinein in unser Leben. So wie du es gedacht hast, für uns.

Schenk uns von deiner Liebe, Herr. Eine Liebe, die Wladimir Putins Leben immer wieder von seinen Taten trennt, auch unser eigenes immer wieder von unseren schuldhaften Taten.

Und wir bitten dich um Frieden.

Wir bitten dich um Güte, die kein zahnloser Tiger ist. Stärke uns allen den Rücken, allen, die jetzt helfen und Obdach geben.

Wir bitten dich um Mut, dem Rad der Gewalt in die Speichen zu fallen mit Kerzenwachs und Gebeten.

 

Und nimm uns die Feindbilder weg. Zerbrich den Stecken des Treibers in uns allen und lass uns deine Kinder sein und bleiben. Erlöse uns von dem Bösen, denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

 

 

In Krisenzeiten

 

 

Mit Blick auf die Schwachen, auf die Kinder, auf die Stürmischen unter uns

 

Mit Blick auf die Starken, auf die Händler, Kunden und Arbeitslosen

 

Mit Blick auf uns:

 

Herr, erbarme dich

 

 

Lass uns hören, ohne einander zu unterbrechen

 

Lass uns sprechen, ohne einander zu beschuldigen

 

Lass uns geben ohne Geiz:

 

Herr, erbarme dich

 

 

 

Lass uns Versprechen geben, ohne das Versprochene zu vergessen

Lass uns antworten, ohne zu streiten

 

Lass uns nachgeben, ohne noch Ansprüche zu stellen:

 

Herr, erbarme dich

 

 

 

Lass uns Mittun, ohne uns zu beschweren über all das, was jetzt anders ist

 

Lass uns glauben, ohne an Dir zu verzweifeln 

 

Lass uns vergeben, ohne einander noch Vorwürfe an den Kopf zu werfen:

 

Herr, erbarme dich

 

 

Lass uns den Frieden suchen in dir

 

Lass uns beten ohne Unterlass

 

und lass uns ein in dein Reich, Christus gleich

AMEN

 

 

 

ADVENTSPSALM Nr. 24

 

Die Erde ist des HERRN

 

             Die Bäume, die Steine, der Fluss und der See

 

Und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen

 

             Du bist sein und ich bin es auch, in diesem Wort will ich wohnen

 

Denn er hat ihn über dem Meer gegründet und über den Wassern bereitet

 

Ein Zelt aufgeschlagen, leicht wie der Wind und sanft wie die Liebe ist er auch, sein Erdkreis, auf dem wir wohnen

 

 

Wer darf auf des Herrn Berg gehen, und wer darf stehen an seiner heiligen Stätte?

 

Wer unschuldige Hände hat und reinen Herzens ist, wer nicht bedacht ist auf Lüge und nicht schwört zum Trug: der wird den Segen vom HERRN empfangen und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heils.

 

Aber – wer ist das schon, rein und frei von jeder Schuld?

 

Das ist das Geschlecht, das nach ihm fragt, das da sucht dein Antlitz, Gott Jakobs.

 

             Auf das Suchen und nicht auf das Sein kommt es an, darum

 

Machet die Tore weit und die Türen in der Welt noch,

 

dass der König der Ehre einziehe!

 

Wer ist der König der Ehre?

 

 

Es ist der Herr, stark und mächtig, der Herr, mächtig im Streit.

 

             Wo Streit ist, kehrt mit ihm Frieden ein, bei jedem, der sein Antlitz sucht, darum

 

Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe!

 

Wer ist der König der Ehre?

 

Es ist der Herr Zebaoth; er ist der König der Ehre.

 

 

 

So preisen wir dich, du Friedefürst, jetzt und allezeit. AMEN

 

 

 

 

 

Christchurch

 

 

Du bist der Gott, der mir hilft. 

Du hilfst den Elenden, du hilfst den Opfern des Terrors und denen, die Sünder waren. 

Du stirbst auch für den, der andere hasst. 

Das sprengt mein Gerechtigkeitsbild.

 

Du bist gut und gerecht. Du weist den Sündern den Weg, 

daran will ich denken, wenn sich Hass in mir regt. 

 

Komm und halte meine Welt zusammen

Lass mich von deinem Frieden erzählen, vom Frieden, der alles durchdringt. AMEN

 

 

Weihnachtspsalm

 

 

Singt dem HERRN ein neues Lied;

 

 

Singet dem HERRN, alle Welt!

 

Nicht nur das Weihnachtsessen und die Geschenke unterm Baum

 

Gott loben und den Himmel, dass es ihn gibt

 

Er macht das Schwere leicht

 

Singet dem HERRN und lobet seinen Namen,

verkündet von Tag zu Tag sein Heil

 

Oder wenigstens abends, wenn ihr nach Hause kommt

 

und das Kind die Vase zerbrochen hat,

 

dann legt sanft eure Hände auf ihn drauf

 

Singet dem HERRN ein neues Lied

 

Erzählet unter den Heiden von seiner Herrlichkeit

 

Am Stammtisch, auch wenn alles schweigt;

 

auch wenn jeder schon weiß, was der ausgefressen hat, der Hannes, der Nachbar von nebenan, dann haltet die Hände auf

 

Ein „vielleicht“ und „wer weiß“ ist wie ein Stern in der Nacht und so geht der Himmel auf

 

Erzählet unter den Heiden von seiner Herrlichkeit,

 

unter allen Völkern von seinen Wundern

 

Wenigstens leise, im Gebet, in der Nacht.

 

Der Himmel fängt mit einem Danke an: Danke, Herr, dass ich bin

 

und dass ich noch nicht am Ende bin und Hannes ganz gewiss auch.

 

Singt dem HERRN ein neues Lied;

 

Betet an den HERRN in heiligem Schmuck, es fürchte ihn alle Welt.

 

singt, weil alles anders ist, wenn Gott richtet

 

und der Mensch wieder menschlich ist.

 

Denn er kommt, zu richten das Erdreich

 

Und er sagt zu uns: Fürchtet euch nicht! Ich verkünde euch große Freude, denn euch ist heute der Heiland geboren.

 

Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker mit seiner Wahrheit. 

 

 

 

 

 

Mut

 

Einmal, am Anfang der Zeit

 

Kam ein Kind zur Welt und eine Magd hat in seine Augen geschaut

hat deine Liebe erkannt: anmutig, sanft

so willst Du uns und so willst Du mit uns sein

 

Einmal hat ein Fischer sein Netz hingelegt

hat Petrus deinen Ruf gehört: Kommt, kehrt um, es ist Zeit. 

War es Wagemut, Neugier, Meuterei?

Mit ihm hast Du deine Kirche gebaut. 

 

Einmal hat ein Mönch gesagt: dass Du liebst, ohne Entgelt

und ohne Ansehen der Person

egal, was einer tat. 

Er hat deine Liebe über alles gestellt. Wagemut. Reformation. 

 

Komm, Herr, und wisch uns den Staub vom Herz. 

Lass uns deine Liebe sehen. 

Lass uns von deiner Gnade erzählen, wenn es gnadenlos unter uns wird. 

 

Gib uns deinem Geist wie deinem Sohn. AMEN

 

 

 

Entmachtet

 

Herr

Du hast dem Tod die Macht genommen, 

nimm auch den Brandstiftern die Macht. 

 

Komm und zeig deine Herrlichkeit in Chemnitz, Altenburg, Köthen. 

 

Die Hassparolen kommen und gehen, aber Du hast etwas Unvergängliches ans Licht gebracht: 

Liebe, die Leben schenkt und Brot

Liebe, die Kreise zieht und bleibt

ein Ostern, eine Möglichkeit

 

Liebe ist stärker als der Tod. 

 

Du bist Liebe, Herr, auf dich vertrauen wir in dieser Zeit. AMEN

 

 

 

Chemnitz

 

Leite mich deine Wege, HERR!

 

Wo Du bist, ist Liebe

 - nicht von ungefähr - 

Liebe, die zuhört und verändert

 

Liebe, die trauert, um den, der starb, 

und neu anfängt in der Fremde

 

 

Exaudi

 

Herr, du wirst alle zu dir ziehen. 

Die Schönen

die Bösewichter 

die Griesgrämigen

die Trauerklöße unter uns und die Fröhlichen. 

 

Du wirst alle Menschen zu dir ziehen, die Iraner, Amerika und Israel. 

Das hat deine Liebe versprochen. 

 

Mit uns wirst du deine Kirche bauen. Wir werden uns wiedersehen

und du wirst kommen und trösten. AMEN

 

Zwischen Himmelfahrt und Passion

 

Herr, bewahre uns vor Leuten, die uns in den Himmel heben 

und bewahre mich davor, andere in den Himmel zu heben. 

 

Behüte mich davor, von einem Menschen die Lösung aller Probleme zu erwarten. 

Gib mir den Mut zu fragen: Was kann ich dazu tun?

 

Schenk mir die Heiterkeit über Machtmenschen zu lachen

und mach, dass wir keine Duckmäuser werden, 

sondern Menschen, die zuhören werden. AMEN

 

 

Advent

 

Elia ging hin in die Wüste eine Tagreise weit

und kam und setzte sich unter einen Wacholder

und er wünschte sich zu sterben und sprach: Es ist genug, so nimm nun, HERR, meine Seele.

 

Gott, wann kommst Du? fragen jene, die ausgebrannt sind.

Elia am Horeb. In der Wüste.

 

Gott, wann kommst Du? fragen jene, die ihre Ware feilbieten auf dem Markt.

Sie haben ihre Gaben aufgebaut.

Und Du hast dich vor ihnen aufgebaut.

Als Mensch, mächtig und klein.

 

Gott, wann kommst Du? Wann fährst du uns mit deiner Liebe ins Herz?

Wenn wir reden über Kirchenmitglieder und Stellenplan, dann komm!

 

 

Kirche wird die Sehnsucht deiner Heiligen sein.

Und du kommst zu uns in den Menschen, die hier leben.

Wo du aufscheinst, durchströmt Licht unser Herz.

 

Richte uns auf und aus auf dich. 

Denn Du hast den Anfang gemacht. AMEN

 

 

 

 

 

In der Weite

(zu einem Lied Psalm 36 von Fritz Baltruweit)

 

 

In der Weite des Himmels

Schwebt ein Engel, der sagt: geht, aber geht mit Gott!

Wenn ihr geht, achtet aufeinander, wer ihr seid, 

auf das Leben, das webt und alles durchzieht, 

auf eure Herzen, die Lüfte, das Wasser, auf euch. 

Wenn ihr geht, geht mit mir, sagt Gott.

 

 

In der Weite des Himmels

Ist ein Gott, der sagt: wie schön ihr Menschenkinder seid, 

mit euren Rissen, eurer Unvollkommenheit!

Alles habe ich wohl bedacht, euch Wege geebnet, im Chaos, bei Nacht. 

Ich habe euch Frieden gebracht, 

liebt euch, so wie ihr seid. 

 

In der Weite des Himmels

Blühen wir vor dir auf, mit dir wird alles Enge weit und neu die Gestalt dieser Erde. 

Für die Weite, die du schenkst, danken wir, Herr. 

Für die Güte, die uns in der Tiefe bewahrt, 

die uns Wasser unterm Kiel gibt und ein Ufer jeden Tag und Menschen, die uns begrüßen. 

 

Dass die Grenzen offen sind und die Herzen weit und ein Wort da ist, 

das uns verbindet, Herr, schenk uns das jeden Tag!

 

Lass uns weitergeben die Schönheit, die wir sehen und lass uns von deiner Güte erzählen, 

die in fremden Ländern und Herzen für uns wohnt. 

 

Denn in deinem Licht blühen wir auf.

AMEN

 

 

 

Kyrie

 

Wo komm ich her und wo geh ich hin?

Wo ist Liebe und wo ist Lebendigkeit?

Wer nimmt mich an, so wie ich bin?

Herr, komm zu uns und erbarme dich, 

schenk uns Leben, Sinn und Kraft!

AMEN

 

 

Den Film, vor und zurück

 

HERR, steh mit uns auf,

nicht erst, wenn es zu spät ist!

 

Rüttle uns wach,

gib uns den Mut, einzugreifen mit unsrer Stimme,

mit einem Wort,

 

wenn alles nur brüllt: Kreuzige ihn!

dann gib uns Kraft, Nein! in der Masse zu sagen

 

Steh mit uns auf,

hol uns heraus aus unsrem Versagen

aus der Schuld, die uns quält,

dem Gewissen, das drückt.

 

HERR, steh auf mit uns, spul den Film von Karfreitag vor und zurück,

zeig uns die Folgen von unsrem Tun.

Erinnern heißt bei dir Erlösen.

 

Erinnere uns an Golgatha und zeig uns den Weg ins Leben.

AMEN

 

 

 

 

great again

 

strong! – wealthy! – great again!

reden ohne zu reden

 

 

reden ohne zu sagen:

Wer macht wie was und für wen?

 

Reden und Feuer machen am Herd - 

ohne Essen zu kochen für Hungrige

 

Herr, fall uns ins Wort,

wenn wir auftrumpfen mit unsrer Leere!

Lass uns Feuer machen und Essen kochen für Hungernde,

 

 

und ansonsten: Nimm uns die Zündhölzer fort! AMEN

 

 

 

 

 

Was für ein Auftritt

 

Kamst in die Welt

eine Herrlichkeit

 

Hast dich zu uns an den Tisch gesetzt

hast das Licht im Dunkeln angemacht

uns ausgerichtet wie ein Schiff im Wind

 

Was für ein Auftritt, mein Gott,

kamst als Kind bei uns an

und den Namen durften wir dir geben

 

Du lehrst uns zu singen in der Finsternis

wenn der Mond aufgeht in die Zukunft zu sehen

 

Was für ein Auftritt mein Gott,

kommst, bringst Licht und blendest uns nicht

 

Lass uns doch alle so sein. AMEN

 

 

 

Für unterwegs

 

Barmherziger Gott, 

die Welt ist im Aufruhr und wir voller Fragen: 

Woher kommt uns Hilfe? Wie werden wir im Frieden alt?

 

Charlie Hebdo, Paris, Berlin, Syrien und Istanbul - 

die Welt zeigt ihre Wunden.

 

Bewahre uns, HERR, nicht nur vor der Sonne am Tag und dem Mond, der uns nachts sticht. 

Bewahre uns vor Wut, Rache und Hass. 

 

Gib uns deinen Geist, dass wir Wege des Friedens gehen und in Demut

das Unfassbare tragen

 

Im Namen unseres Herrn, Jesus Christus. 

AMEN

 

 

 

Neujahr

 

Ein neues Jahr, HERR, und ein alter Wunsch: 

Jedem sein Brot und keinem eine Waffe in die Hand, HERR, 

darum bitten wir sehr

 

Ein Haus für jeden und über allen dein Stern, der uns hinführt

zu dem Kind in der Krippe

 

 

 

Meine Seele wartet auf den HERRN

 

Meine Seele wartet auf den HERRN mehr als die Wächter auf den Morgen

sie wartet auf Dich, HERR, wie die Kinder auf Lichterglanz und Geschenkeglück

 

Sie wartet, unablässig, siehst du das, HERR?

Sie wartet mit denen, die geduldet sind, nur geduldet in unserem Land

und sie wartet mit denen, die verängstigt sind, weil keiner mehr weiß, ob die Arbeit auch bleibt

im globalen Handel der Welt

 

Sie wartet mit denen, die noch lachen und spielen können,

sie wartet und sehnt sich nach Dir, HERR, mehr als die Wächter auf den Morgen,

mehr als die Vögel auf die Welt hinterm Schnee

 

Sie wartet, HERR, siehst du das?

Sie wartet mit denen, die krank geworden sind

mit den Menschen in Dörfern, wo keine Hoffnung mehr rauscht,

wo nur der Fernseher noch glimmt

 

Sie wartet, HERR, wann kommst Du, mein Gott,

wann kommst Du und breitest deinen Frieden aus 

wie ein weißes Tischtuch im Advent?

 

Wann kommst Du und hältst den Kranken die Hand

und stellst leise deinen Engel neben uns auf?

 

Wann kommst Du und wirst mit uns übers Wasser gehen

über alles, was tief ist und schwer?

 

Komm und streich uns sanft übers Herz, setz uns deine Fackel bei

und geh mit uns himmelwärts

AMEN

 

 

 

 

Jetzt

 

Siehe, jetzt, nicht später, irgendwann

Jetzt ist der Tag des Heils, hast Du gesagt

 

Komm, Herr, mach uns die Augen auf!

Fahr die Herzen hoch

und schenk uns deine sieben Sinne!

 

Dein Feingefühl für den Frieden,

gib es uns jetzt, nicht später, irgendwann

 

Du breitest den Teppich deines Friedens aus.

Betreten erwünscht, hast Du in Christus gesagt, kommt,

probiert meine Wege aus!

 

Mitschweben, alles mal anders ansehen,

das Schwere mit göttlicher Distanz

Danke für den Frieden, den du schenkst

 

Danke, Herr und AMEN

 

 

 

Was bleibt

 

Was am Ende bleibt

Noch nicht mal Schulden, hast du gesagt

Vielleicht ein leeres Hemd

und Schuhe, die keiner mehr braucht

 

Was am Ende bleibt

Mein Wort, das trägt euch fort

ins große, ewige Leben.

 

 

So wird es sein. So darf es sein, mein Gott. 

 

 

 

Amen.

Bist du da, Gott?

Bist du da, wie die Bank, auf der ich sitze?

Wie die Lehne, die mich hält?

 

Bist du da im Licht der Kerze, die noch brennt?

Und siehst du meine Tränen?

 

Wenn du da bist, dann komm her und mach was draus, 

verwandle sie in einen Traum

 

Und wenn du kommst, dann komme sanft

Wisch den Staub von den Träumen des Anfangs fort

 

Komm, und wenn du kommst, komme bald, 

denn allein will ich nicht gehen